Uni-GR: Science Slam und ehrgeizige Projekte
An diesem Sonntag präsentieren fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschungsarbeiten im Rahmen eines Science Slams, organisiert von der Uni-GR, eine Allianz von sieben Universitäten aus den vier Ländern der Großregion. Sie ist mit zwei Kompetenzzentren ausgestattet und strebt künftig ehrgeizige Projekte an.

Das Saarbrücker Theater im Viertel ist bereits ausgebucht für die außergewöhnliche Veranstaltung, die die Uni-GR am Sonntag, dem 26. Oktober, dort organisiert. Fünf Dozierende und Promovierende der sieben Partneruniversitäten der Universität der Großregion werden ihre Arbeiten mit Poetry-Slam vorstellen. Cécile Chamayou-Kuhn, Forscherin für zeitgenössische Literatur an der Universität Lothringen, und Jérémie Ferrer-Bartomeu, Mitglied der Fakultät für Philosophie und Literatur an der Universität Lüttich, werden auf Französisch slammen. Prof. Dr. Lena Wetenkamp, Germanistin und Medienwissenschaftlerin, sowie Prof. Dr. Julia Schulze-Hentrich, Genetik-Professorin an der Universität des Saarlandes, slammen auf Deutsch. Dr. Alistair Plum, Postdoktorand an der Universität Luxemburg, hat sich entschieden, seine Forschung auf Englisch zu slammen – im Rahmen der Faculty of Humanities, Education and Social Sciences (FHSE). Das Publikum entscheidet über die Darbietungen dieses „Science Slams“, einer originellen Variante des Formats „Meine Dissertation in drei Minuten“.

Cornelia Schmidt, Generalsekretärin der Uni-GR.
„Das Slam-Format macht Forschung zugänglicher. Dieser Wettbewerb markiert den Abschluss der ersten zwei Jahre des Programms UniGR-Guestprofessorship, das kurzfristige Mobilität junger Professoren und Forschender unterstützt. Ziel ist es, Projekte der verschiedenen Universitäten besser zu identifizieren und den Austausch zu fördern“, erklärt Cornelia Schmidt, Generalsekretärin der Uni-GR.
Literatur und Prompt-Kunst
Eine weitere Überraschung erwartet die Jury des Literaturpreises „Frontières“, der 2011 von der Uni-GR und der Universität Lothringen ins Leben gerufen wurde. Der Kurzgeschichtenwettbewerb „Schreiben an den Grenzen“ wird in zwei Kategorien unterteilt: Eine für Studierende, die sich verpflichten, keine Künstliche Intelligenz zu verwenden, und eine zweite, für jene, die ihre Prompt-Kunst unter Beweis stellen und mithilfe von KI eine Kurzgeschichte erstellen. Der Wettbewerb ist noch bis zum 4. Januar offen.
LATI nimmt Fahrt auf
Derzeit organisieren das Center for Border Studies der Universität der Großregion (Uni GR-CBS) und die Universität Lüttich ein Forum zur grenzüberschreitenden Dimension der Klimawandel-Anpassungspolitik. Die Veranstaltung findet am 5. November auf dem Umweltcampus in Arlon statt und ist Teil des Interreg-Projekts LATI (Labor für Forschung in territorialer Intelligenz), das vom Uni GR-CBS koordiniert wird. Seit Juni, unter Federführung der Universität Luxemburg, soll das Projekt Wissenschaft, Politik und Verwaltung näher zusammenbringen und den Dialog stärken.
„Die Uni-GR basiert auf langjährigen Vertrauensverhältnissen zwischen Mitgliedern, die seit vielen Jahren zusammenarbeiten. Die Großregion birgt ein großes Potenzial für noch umfassendere Forschungsprojekte“, versichert Cordelia Wirtz.
Wirtz hat zwischen 2009 und 2011 ihren Master in Kommunikation und grenzüberschreitender Zusammenarbeit auf den Campus in Metz, Luxemburg und Saarbrücken absolviert. Im August trat sie die Nachfolge von Frédérique Seidel an, die zwei Monate zuvor verstorben war. Hélène Boulanger, Präsidentin der Universität Lothringen, die Ende des Jahres ihre dreijährige Amtszeit als Präsidentin der Uni-GR beendet, würdigt das Andenken an Seidel, die eine große Europäerin war.

Hélène Boulanger, Präsidentin der Universität Lothringen und der Uni-GR. © Université de Lorraine.
„Diskret, bescheiden, enthusiastisch, mit einem ausgeprägten diplomatischen Gespür. Frédérique war eine strahlende Persönlichkeit. Ihre strategische Arbeit setzen wir fort, sie ist die Grundlage unserer weiteren Überlegungen“, erklärt Hélène Boulanger.
Europäische Exzellenz
Unter Boulangers Präsidentschaft wurde das Kompetenzzentrum Center for Border Studies dauerhaft etabliert sowie das Forschungsnetzwerk Cirkla, das sich dem Recycling von Materialien und Metallen in einer Kreislaufwirtschaft widmet. Dieses Netzwerk führte zur Schaffung eines interdisziplinären Kompetenzzentrums.
Die Uni-GR vergibt zudem das Zertifikat EurIdentity, das die EU-Kenntnisse von Studierenden aller Nationalitäten anerkennt und zur Arbeit an Projekten in den Universitäten der Großregion einlädt.
Die Uni-GR engagiert sich auch langfristig für die Entwicklung eines geeigneten Rechtsstatus für Hochschulverbünde. Mit einem Team von fünf Personen koordiniert sie die Allianz der Universitäten Kaiserslautern-Landau, Lüttich, Lothringen, Luxemburg, des Saarlandes, Trier sowie der htw saar als assoziierter Partner. Mit Sitz in Saarbrücken und dem luxemburgischen Vereinsstatus ASHB, prüft sie die Übernahme des Status eines Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ), um ihre Exzellenz auf europäischer Ebene zu verteidigen.
© Uni-GR.