10 Jahre Hager-Forum Obernai: eine Jahrzehnt gelebter Innovationskultur
Das 2015 am französischen Hauptsitz der Hager-Gruppeim Elsass geschaffene Gebäude wird seiner Bestimmung gerecht: Es soll hinter seiner architektonischen Ästhetik ein „inspirierender“ Ort für die Innovation des grenzüberschreitenden, weltweit tätigen Spezialisten für elektrische Lösungen sein.

Die weit herausragende Überdachung in Form einer Landebahn verkörpert den Ehrgeiz des Hauses: Das Hager-Forum in Obernai (Département Bas-Rhin) versteht sich als Sprungbrett in die Zukunft des Elektrotechnik-Konzerns – und zugleich als Schaufenster seines heutigen Know-hows.
Dieses 6.500 m² große Gebäude feiert Anfang Juli 2025 sein zehnjähriges Bestehen. Sein Bauherr hatte die Ambition deutlich gemacht, indem er versuchte, ein „architektonisches Signal“ im Herzen seiner elsässischen Produktionsstätte – der wichtigsten des Konzerns – zu setzen. Dafür hatte er sich einen der großen Namen der deutschen Architektur ausgesucht: das Berliner Büro Sauerbruch Hutton. Die Berliner Architekten entwarfen die Flächen, die von einem spektakulären Vordach überragt werden. Die 440 Photovoltaikmodule, die es trägt, decken 40 % des Strombedarfs des Gebäudes. Damit will der Elektrotechnikhersteller beim Einsatz erneuerbarer Energien mit gutem Beispiel vorangehen.
Im Inneren des Forums präsentiert sich ein dauerhaft eingerichteter Showroom, in dem Hager seine Lösungen für nachhaltige Entwicklung erlebbar macht.
Die verstärkte Dämmung und optimierten Glasflächen, die das natürliche Tageslicht hereinlassen, kleiden die beiden Ebenen mit Besprechungsräumen, Konferenzbereichen und Ausstellungsflächen für die Produkte des Konzerns aus: Schaltschränke, Kabelkanäle, Wandgeräte, Schutzausrüstungen, sowie digitale Lösungen zur Energie-Steuerung.

Herstellungslinie im Hager-Werk in Obernai. © Hager Group
Fortbildung und Innovation
Das Forum erfüllt damit die ihm angedachte Rolle: Es soll ein „inspirierender“ Ort für die Mitarbeitenden des Konzerns sein, die hier geschult werden. Es soll aber auch ein Treffpunkt für die weltweit agierenden Unternehmen, die vielen Start-ups und die jungen innovativen Firmen sein, die Hager beim Fortschritt unterstützen können. Sie sollen hier in den Dialog kommen können. Mehrere tausend Menschen gehen jährlich durch die Eingangsdrehkreuze.

Matthieu Alexandropoulos, CSR-Direktor der Hager Gruppe. © Mathieu Noyer
"Allein können wir die Lösung nicht finden, auch wenn wir groß sind und über umfangreiche Forschungs- und Entwicklungskapazitäten verfügen. Wir bauen ein ganzes Ökosystem von Partnern auf, die uns dabei zu helfen, unser Ziel zu erreichen. Wir wollen unsere direkten CO2-Emissionen bis 2030 um 50 % im Vergleich zu 2021 zu senken", erklärt Matthieu Alexandropoulos, CSR-Direktor der Hager Gruppe.
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Gastgeber des Klimaschutztages
Diese Öffnung nach außen fand am 5. Juni ihren Höhepunkt in einer der wichtigsten Veranstaltungen des Jahres: Das Forum-Gebäude diente als Gastgeber für ein „Forum“ im allgemeinen Sinn. In diesem Jahr fand dort der „Klimaschutztag“ statt, den der deutsche Verein Klimaschutz-Unternehmen für seine 72 Mitgliedsfirmen und weitere Partner jedes Jahr an einem anderen Ort organisiert. Normalerweise findet dieser Tag in Deutschland statt, doch diesmal wurde er nach Frankreich „exportiert“. Damit erhielt Hager Obernai eine ganz besondere, binationale Note, da unter den rund 200 Anmeldungen auch zahlreiche französische Teilnehmer waren.

Philipp Andree, Geschäftsführer von Klimaschutz-Unternehmen. © Mathieu Noyer
„So erweitern wir unser Blickfeld für unsere Mitglieder, die Innovationen anstoßen – mit der Perspektive, warum nicht, künftig auch dauerhaftere Beziehungen zu Partnern in Frankreich aufzubauen“, sagt Philipp Andree, Geschäftsführer von Klimaschutz-Unternehmen.
Verankerung in der deutsch-französischen Geschichte
Das Forum vergisst dabei nicht, die Geschichte von Hager nachzuzeichnen – eine Geschichte, die eng mit dem Schicksal des Saarlands verknüpft ist, das Heimatland der Firma. Das Saarland wurde im Laufe der beiden Weltkriege und danach zwischen Frankreich und Deutschland hin- und hergerissen. Das Referendum von 1955, mit dem sich die saarländische Bevölkerung für den Anschluss an Deutschland entschied, stellte die Brüder Oswald und Hermann Hager vor eine große Herausforderung. Da sich die Grenze zu Frankreich schloss, entschieden sie sich, eine Produktionsstätte auf der französischen Seite des Rheins zu gründen – in Obernai. Ihr Leitgedanke: „Die technische Expertise eines Großen mit der Flexibilität eines Kleinen verbinden.“
Inzwischen ist aus dem „Kleinen“ ein Global Player geworden: Hager beschäftigt weltweit rund 13.000 Mitarbeitende und hat vor kurzem die Marke von 3 Milliarden Euro Umsatz überschritten. Dennoch will Hager hinter der gläsernen Fassade seines Forums so agil bleiben wie damals.
Le Forum wurde von den deutschen Architekten Sauerbruch-Hutton konzipiert. © Hager Group