Das Milliardenprojekt für Grünen Stahl von der Saar
Die Dillinger Hütte soll in Zukunft CO₂ freien Stahl produzieren, der in die ganze Welt exportiert werden soll. Das umfangreiche Dekarbonisierungsprojekt trägt den Namen „Power4Steel“. Damit das gelingt, durchlebt die Stahlindustrie gerade einen fundamentalen Wandel. Über die Beweggründe für den milliardenschweren Umbau der Stahlindustrie hin zu mehr Klimafreundlichkeit.

Grüner Stahl, der auch Klimastahl genannt wird, wird nicht mit Koks, sondern mit Wasserstoff hergestellt. Pro Tonne Stahl aus herkömmlicher Herstellung werden rund 1,5 Tonnen CO₂ in die Atmosphäre ausgestoßen. Zum Vergleich: Ein Autofahrer in Deutschland verursacht laut Umweltbundesamt pro Jahr 2,16 Tonnen CO₂. Die Dillinger Hütte ist dabei kein Unschuldskind, sondern gehörte 2022 mit ihren Tochtergesellschaften gleich dreimal zu den “Dirty Thirty”. Das ist eine Aufzählung der CO₂ intensivsten Industrieunternehmen in Deutschland von WWF Deutschland. Die ROGESA Roheisengesellschaft Saar belegte 2022 Platz 3 mit 4,0 Millionen Tonnen CO₂, während die Dillinger Hüttenwerke, das ROGESA Gichtgaskraftwerk und die Zentralkokerei jeweils rund 1,0 Millionen Tonnen ausstießen (Platz 19 und 20).
Auf lange Sicht soll die Umstellung auf grünen Wasserstoff 95 % des CO₂ Ausstoßes einsparen und steht damit für einen Kurswechsel. Statt tonnenweise Abgasen entsteht als Abfallprodukt Wasser. Damit der Stahl aber wirklich grün wird, muss der Strom und der Wasserstoff unweltfreundlich sein. Als Übergang soll Erdgas eingesetzt werden. Das verringert den Ausstoß aber schon um zwei Drittel.
Und hier noch etwas Fachwissen für Besserwisser: Durch die Dekarbonisierung des Prozesses wird der Stahl qualitativ besser, denn im Endprodukt sind kein Schwefel und Phosphor mehr enthalten.
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Das Hüttengelände. © Dillinger.