56 Züge pro Woche gerettet zwischen Mulhouse und Basel
Die Auswirkungen der Bahnbauarbeiten, die auf Initiative der Schweizerischen Bundesbahnen am Basler Stadtrand beginnen, werden schwer auf den Regionalzugverkehr aus dem Elsass wirken. Die Katastrophe konnte jedoch verhindert werden.

Noch vier gewonnen. Im Rahmen ihrer Gespräche mit der Schweiz zur Begrenzung der Auswirkungen der umfangreichen Bahnbauarbeiten rund um Basel auf den Verkehr der Regional-Express-Züge (TER) bis zur Grenzstadt, hat die Region Grand Est bisher erreicht, dass 56 Hin- und Rückfahrten pro Woche mit dem Elsass beibehalten werden.
Die erste Bemühungen hatten bereits zur Rettung von 52 Zügen geführt. Die Zahl der wöchentlichen Ausfälle bleibt jedoch deutlich höher: 84 statt 88, also zwischen 8 und 10 Züge weniger pro Tag. Das ist jeder vierte Zug weniger als unter normalen Umständen zwischen Mulhouse, Saint-Louis und Basel.
Ziel: Steigerung des Güterverkehrs
Auslöser für diese Störungen sind die ab November dieses Jahres geplanten Umstellungen für den Güterverkehr. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben beschlossen, die nach Basel führenden Strecken, darunter auch diejenige nach Saint-Louis in Frankreich, an die größte Fahrzeugbegrenzungslinie (P 400) anzupassen, die mit schwereren und leichteren Zügen kompatibel ist. Damit wollen sie den Schienengüterverkehr bis 2040 um 20 % steigen.
Folge wird der Ausbau von zwei Tunneln, Schützenfeld und Kannenmatt, am Eingang von Basel. Die Bauarbeiten sollten ursprünglich nur Nachts stattfinden, werden aber letztendlich tagsüber durchgeführt.

homas Stafffelbach, Generalkoordinator der SBB in Basel. © Mathieu Noyer
„Die Arbeiten in Basel sind von entscheidender Bedeutung, da der Ballungsraum einer der wichtigsten Transitpunkte für den Schienengüterverkehr in der Schweiz ist, entlang des europäischen Korridors Rotterdam-Genua und oberhalb der Alpentunnel Gotthard und Lötschberg“, begründet Thomas Stafffelbach, Generalkoordinator der SBB in Basel.
Sechs tausend elsässische Reisende täglich betroffen
Die Auswirkungen werden aufgrund der vierjährigen Bauzeit nachhaltig und angesichts der Fahrgastzahlen massiv sein: Laut der Region Grand Est sind täglich 6.000 Fahrgäste betroffen. Diese hat mehrere Maßnahmen vorgesehen: die Beibehaltung aller Nahverkehrszüge zwischen Mulhouse und Basel, die „Neuorganisation der Anschlüsse in Mulhouse“ zu diesen zwar langsameren Nahverkehrszügen, die „Prüfung der Verlagerung bestimmter Fahrten auf den Hochgeschwindigskeitszügen TGV“, sowie „Gespräche mit den Schweizer Behörden, um den Regionalzüge-Reisenden die Nutzung der Basler Tramlinie 3 zu ermöglichen”, die Saint-Louis verbindet.

Franck Leroy, Präsident des Regionalrats Grand Est. © Stadler /RGE
„Die Region bleibt wachsam und steht in engem Kontakt mit der SBB hinsichtlich der Auswirkungen dieser Infrastrukturentscheidung. Sie wird sich weiterhin für eine gerechte Mobilität und einen zuverlässigen Bahnzugang für die Einwohner des Grand Est einsetzen“, erklärte der Präsident des Regionalrats Franck Leroy in einer Mitteilung im Juni.
Finanzielle Entschädigungen in Diskussion
Die Frage umfasst einen Aspekt über den „Kern des Problems“: die Gewährung finanzieller Entschädigungen durch die Schweizer Seite aufgrund der Beeinträchtigungen. Diese Frage wird „derzeit diskutiert“, teilt die Region mit.
Dieses umfangreiche Bauvorhaben erschwert auch die Realisierung des regionalen Expressdienstes (oder „Stadtbahn“) zwischen Mulhouse und Basel. Es soll einen verbesserten und regelmäßigen Angebot auf dieser grenzüberschreitenden Verbindung schaffen, ähnlich wie das entsprechende Projekt zwischen Lothringen und Luxemburg.
Ein Regionalzug im Bahnhof von Mulhouse. © Région Grand Est