203 Gemeinschaftwohnungen zwischen Basel und Frankreich
Das Ende Mai in Huningue (Haut-Rhin) eingeweihte Wohnheim „Vatea“ schafft ein Angebot an Wohngemeinschaften für Studierende, Forscher oder Berufstätige, die in Basel arbeiten, aber zu französischen Preisen.

Dieses Gebäude wurde von seiner Konzeption an grenzüberschreitend gedacht. Entlang der Dreiländerbrücke, auf ihrer französischen Seite in Huningue, hat der Bauträger Constructa gerade den Bau des Colivings „Vatea“ fertiggestellt.
Das Konzept wird immer aktueller: Wohnungen werden speziell eingerichtet (Wohnungen auf zwei Ebenen, größere Wohnzimmer), um gleichzeitig bis zu zehn Personen zu beherbergen, die ihr Studium, ihre Forschung oder ihre Arbeit für eine mehr oder weniger lange Zeit an einen bestimmten Ort führen. Dadurch können sie sich die Kosten teilen und vor allem zusammen Momente verbringen.
In Huningue haben sich die Immobiliengruppe und der Betreiber ihres Gebäudes, die Gesellschaft Colonies, eine Lösung für solche „Nomaden“ ausgedacht, die sich in Basel niederlassen werden, dort aber möglicherweise auf viele Schwierigkeiten stoßen, eine Unterkunft mit einem zufriedenstellenden Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Die Doppelproblematik von hohen Preisen und unzureichenden Leistungen ist in der Schweizer Metropole bekannt.

Alexandre Martin, Geschâftsführer von Colonies. © Mathieu Noyer
„Durch unsere Angebote ab 790 Euro pro Monat sind wir im Vergleich zu den 1.500 bis 2.000 Schweizer Franken, die man in Basel für eine Einzimmerwohnung ausgeben muss, absolut konkurrenzfähig“, meint Alexandre Martin, Geschâftsführer von Colonies.
Terrassen mit Rheinblick
Außerdem, so argumentiert die Betreibergesellschaft von Vatea, beinhaltet ihre Preisliste den Zugang zu den Gemeinschaftsräumen der sechsstöckigen Residenz, wie einem Sportraum, ein Saal für Film- und Videovorführungen und Terrassen mit Rheinblick, inklusive Sauna.

Jean-Baptiste Pietri, Präsident von Constructa. © Constructa
"Vatea ist eines unserer bisher schönsten Projekte. In einem dynamischen Begegnungsgebiet zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz, wo der Zugang zu Wohnraum für viele Grenzgänger eine Herausforderung bleibt, bieten wir eine konkrete Lösung, eine Antwort mit dem richtigen Maß an Bedürfnissen", sagt Jean-Baptiste Pietri, Präsident von Constructa.
Der Bauträger ergänzt damit ein größeres Immobilienprogramm am Rheinufer, die „Jetées“, bei dem bereits seit 2023 zwei Gebäude mit insgesamt 115 klassischen Wohnungen entstanden sind. Insgesamt sollen es 35.000 qm werden, dank etwa 150 zusätzlichen Luxuswohnungen (die Baugenehmigung dafür wurde erteilt und die Vermarktung ist für Anfang 2026 vorgesehen) und durch ein Hotel mit 100 Zimmern. In den Erdgeschossen der ersten beiden gelieferten Wohngebäude befinden sich außerdem 7 Geschäfte und eine kleine Kinderkrippe mit 10 Plätzen.
Mit der Architektur von Basel mithalten
Constructa lässt sich auf ehemaligen Flussgrundstücken nieder, die Voies Navigables de France (VNF), der Betreiber des französischen Flussnetzes, für die Umnutzung von Immobilien freigegeben hatte. Im grenzüberschreitenden lokalen Kontext von Huningue zielt dieser Ansatz auch darauf ab, Gebäude zu errichten, die aufgrund ihrer architektonischen Qualität mit Basel mithalten können.
In Vatea werden die Gruppen von Mitbewohnern zusammengefasst, um ein möglichst harmonisches Zusammenleben der Mitglieder zu gewährleisten. „Wir erstellen eine Einteilung nach Alter, Profilen, Aufenthaltsdauer, die meist zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten variiert, sowie nach den geäußerten Vorlieben, indem wir die Informationen zunächst schriftlich und dann systematisch per Telefon einholen“, erklärt Alexandre Martin.

Wohnungsgemeinschaft im Wohnheim Vatea in Huningue (Haut-Rhin). © Colonies
Ein inspirierendes Beispiel auf dem Weg nach Luxemburg
Insgesamt umfasst die Residenz 203 Einheiten, mehrheitlich Coliving, aber nicht ausschließlich: Etwa 50 klassische Studios zur Einzelnutzung bilden das Angebot.
Das Grenzgebiet von Luxemburg gehört nun zu seinen Zielen, vertraut sein Präsident an, dem „die Analogien mit dem Sektor hier in den Dreiländergebiet“ nicht entgangen seien.

Das Coliving-Gebäude (rechts) nimmt Platz anschliessend von zwei beriets gelieferter Bebauungen mit klassischen Wohnungen im Rahmen des Immobilienprogramms "Les Jetées". © Audran Garreau
© André Faber