Oberrhein

Wie nehmen Grenzgänger*innen die Grenzregion wahr?

Das Jean-Monnet-Netzwerk FRONTEM (Straßburg) und das Euro-Institut (Kehl) wollen herausfinden, welche Rolle die Grenzregion am Oberrhein für die Menschen auf beiden Flussseiten spielt. Eine große Umfrage, die noch bis zum 31. Mai möglich ist, soll Ergebnisse liefern, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verbessern.

Umfrage
© Euro-Institut

„Würden Sie sagen, dass die Grenze in Ihrem täglichen Leben eine wichtige Rolle spielt?“, „Was verbinden Sie mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit?“, „Hat die pandemiebedingte Grenzschließung Ihre Wahrnehmung der Grenze geändert?“

Es sind Fragen wie diese, mit denen das Jean-Monnet-Netzwerk FRONTEM, das von der Universität Straßburg getragen und von der Europäischen Union kofinanziert wird, und sein Partner, das Euro-Institut, besser verstehen wollen, wie die Menschen am Oberrhein die Grenzregion erleben. Mithilfe der Umfrage, die noch bis zum 31. Mai online verfügbar ist und rund fünf Minuten lang dauert, will das Netzwerk einen neuen Blick auf die Grenze und ihre Rolle hinsichtlich der europäischen Integration werfen.

 

Anne Thevenet

Anne Thevenet © Euro-Institut

„Ziel der Umfrage ist es, ein aktuelles Meinungsbild der Bevölkerung zu erhalten, insbesondere auch im Hinblick auf die Covid-Gesundheitskrise. Es geht in erster Linie um den Wissens- und Erfahrungsaustausch. Es wird jedoch auch nach den Bedürfnissen der Bevölkerung, Hindernissen der grenzüberschreitenden Kooperation und Grenzverwaltung, Zukunftsfragen etc. gefragt. In diesem Sinne soll das Projekt auch zu einer verbesserten und bedürfnisorientierten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beitragen“, erzählt Anne Thevenet, Stellvertretende Direktorin des Euro-Instituts.

Die Ergebnisse der Umfrage werden in einem Handbuch, einem sogenannten Toolkit, zusammengefasst, welches sich an Akteure und Studierende der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit richtet. Im Anschluss an die Umfrage sind alle Interessierten eingeladen, sich bei einem Frühstücksworkshop am 28. Juni im Euro-Institut in Kehl zusammenzufinden, um gemeinsam die angesprochenen Themen zu vertiefen. Außerdem wird es Projekte wie eine Summer School, Rechercheseminare, ein Seminar für Doktorand*innen und wissenschaftliche Publikationen geben. In Form von Fokusgruppen sollen den Bürger*innen einerseits und Akteur*innen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit andererseits die Möglichkeit gegeben werden, sich über das Management der Grenze, die Rolle der Bürger*innen und ihre Zugehörigkeit zur Oberrhein-Region auszutauschen.

Europäische Grenzen im Vergleich

Das Jean-Monnet-Netzwerk „Frontières en Mouvement“ (FRONTEM) wurde im November 2019 eingerichtet du besteht aus sieben Universitäten und Bildungseinrichtungen aus Europa und Kanada. Das Netzwerk setzt seinen Fokus auf fünf europäische Grenzen: die zwischen Irland und Nordirland, die zwischen Frankreich, Belgien und Großbritannien, die zwischen Dänemark und Deutschland sowie die zwischen Ungarn und Rumänien.

„Wir gehen davon aus, dass es kein einheitliches Modell für EU-Grenzen gibt. Deshalb hat das Netzwerk zum Ziel, die verschiedenen beteiligten Grenzregionen in Bezug auf die Verwaltung und die Wahrnehmung der jeweiligen Grenzen zu analysieren und diese miteinander zu vergleichen“, sagt Anne Thevenet.

In allen fünf untersuchten Grenzregionen wurden Fokusgruppen eingerichtet. Ein erstes Manifest zur Zukunft der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Europa wurde im Oktober letzten Jahres von FRONTEM veröffentlicht. Die Ergebnisse zur Wahrnehmung der Grenzregion am Oberrhein können spätestens Ende Juni in das Manifest integriert werden.

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