„Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird vor Ort entschieden“

In welchen Bereichen hat die grenzüberschreitende Zusammenarbeit Ihrer Meinung nach in den letzten Jahren am meisten Fortschritte gemacht?

Zweifellos im Bereich der Mobilität. Ende der 80er Jahre bestand eine meiner ersten Leistungen als Bürgermeister von Blies-Gerveiler darin, eine Fußgängerbrücke mit Bliesmengen-Bolchen auf der saarländischen Seite mitzufinanzieren und anschließend einzuweihen. Das Bauwerk wurde Passeur-Brücke genannt, da diese beiden urbanisierten Gebiete bis dahin durch eine Fähre verbunden waren, die die Überfahrt auf Anfrage durchführte. Die Einweihung der Tram Saarbrücken-Sarreguemines im Jahr 1997 war ein starkes Symbol. Diese Straßenbahn fährt immer noch, aber heute wundert sich ihr Betreiber, die Saarbahn, über die Erhöhung der Haltegebühr am Bahnhof. Diese Gebühr, die für 800 Meter auf französischem Boden erhoben wird, ist ein Hindernis. Bisher liegt die Antwort in Paris, da die internationalen Strecken in den Zuständigkeitsbereich des Staates fallen. Der Staat ist jedoch der Ansicht, dass es sich um ein lokales Problem handelt. Unsere Gebietskörperschaft konnte nur aufgrund von Beziehungen eingreifen, um Ausnahmeregelungen zu erwirken. Im Jahr 2024 hat sich die Region bereit erklärt, die Zuständigkeit für diese Linie zu übernehmen und einen Teil der Kosten zu tragen. Es ist wichtig, diese Infrastruktur dauerhaft zu sichern, damit ihr Betrieb nicht alle drei Jahre in Frage gestellt wird.