Luxemburg - Thionville

Thionville und Luxemburg vereinen sich für die Tour de France 2028

Getragen von ihrer gemeinsamen Leidenschaft für den Radsport entwerfen Pierre Cuny, Bürgermeister von Thionville, und Georges Mischo, luxemburgischer Sportminister, eine Tour de France 2028, die in Luxemburg starten und anschließend einen Etappenstart in Thionville vorsehen würde.

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Die Durchfahrt der Tour de France in Thionville am 10. Juli 1999. © Stadtarchiv Thionville.

Wird die Tour de France 2028 in Luxemburg starten und mit eine Etappe in Thionville beinhalten? Zwar wird die Tour de France 2025 nicht durch Lothringen führen, doch zwei hartnäckige Mitstreiter verfolgen dieses Ziel als Team für 2028.

Angespornt vom Scheitern der Bewerbung seiner Stadt gibt sich Pierre Cuny, Bürgermeister von Thionville und Präsident der Gebietskörperschaft „Porte de France – Thionville“, nicht geschlagen. Im Großherzogtum verfolgt Sportminister Georges Mischo das Ziel, 2028 einen Tour-de-France-Start von Luxemburg aus zu organisieren.
Dieses prestigeträchtige Ereignis soll mit einer Startetappe in Thionville fortgesetzt werden. Sollte dieses Vorhaben Realität werden, würde die grenzüberschreitende Etappe beiden Regionen weltweite Sichtbarkeit verschaffen – zwei Gebieten, die stolz auf ihren Wandel sind.

Thionville im Windschatten Luxemburgs

In Thionville hätte die Tour de France von 2019 den 20. Jahrestag des letzten Tour-Besuchs in der Stadt feiern können. Die Etappe vom 10. Juli 1999 wurde durch den spektakulären Sieg von Mario Cipollini geprägt. Pierre Cuny, der diesen Moment miterlebt hat, bewarb sich erneut für die Ausgaben 2025, 2026 und sogar 2027, gemeinsam mit dem Eurodepartement Moselle.

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Pierre Cuny, Bürgermeister von Thionville © Creative Commons

Wenn Luxemburg als Startland der Tour de France ausgewählt wird, muss es zwangsläufig eine grenzüberschreitende Etappe geben. Die Idee, dass Thionville die erste französische Startstadt wäre, wäre eine Premiere – denn die Stadt war bereits mehrfach Zielort, aber noch nie Startpunkt. Diese Ausgabe 2028 wäre wirklich grenzüberschreitend, da die Zusammenarbeit auf beiden Seiten der Grenze deutlich vorangekommen ist. Unsere beiden Gebiete würden gemeinsam von einer immensen Sichtbarkeit profitieren“, erklärt Pierre Cuny.

Die Stadt könnte den Kameras der ganzen Welt ein verwandeltes Stadtzentrum, ein neu gestaltetes rechtes Moselufer und brandneue Sportanlagen präsentieren.

Luxemburg hofft auf ein doppeltes Fest

Die Radsportbegeisterten Luxemburger haben bereits acht Etappen der Tour de France ausgerichtet und viele Champions hervorgebracht. Doch seit 2017 hat die Tour das Land nicht mehr durchquert.

Der Sportminister Georges Mischo, ehemaliger Bürgermeister von Esch-sur-Alzette, hat die Initiative seines sozialistischen Vorgängers Georges Engel übernommen und weiterentwickelt: aus dem Wunsch nach einer Etappe wurde eine Bewerbung für den Grand Départ.
Bis Ende des Jahres wird das Großherzogtum offiziell seine Kandidatur für den Tour-Start 2028 einreichen.

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Der Sportminister Georges Mischo © Sport.public.lu

„2028 wird der Start der Tour de France aufgrund der Olympischen Spiele in Los Angeles ausnahmsweise auf den 23. Juni vorverlegt – das ist zugleich der luxemburgische Nationalfeiertag. Dieser Zufall ist positiv für uns, aber der Sieg ist nicht sicher. Es gibt viele Mitbewerber“, betont Georges Mischo.

Der Sommer 2028 markiert zugleich den 100. Jahrestag des zweiten Tour-Siegs von Nic Frantz (1927 und 1928) und den 70. Jahrestag des Sieges von Charly Gaul, dem „Engel der Berge“.

Der ehemalige Sportlehrer Georges Mischo ist ein begeisterter Anhänger seines früheren Schülers Bob Jungels, zweifacher Weltmeister im Einzelzeitfahren, der dieses Jahr für das Team Ineos-Grenadiers fährt.

Eine europäische Schleife

Die gemeinsame Radsportleidenschaft hat eine enge Verbindung zwischen Georges Mischo, dem früheren Präsidenten des luxemburgischen interkommunalen Syndikats Pro Sud, und Pierre Cuny, dem ehemaligen Präsidenten des lothringischen grenzüberschreitenden Metropolraums Nord, entstehen lassen.

Durch diese Annäherung entstand 2023 eine Städtepartnerschaft zwischen Esch-sur-Alzette und Thionville.
Bereits 2022 hatte sich der Grenzraum im Rahmen von Esch22 gestärkt – als Esch-sur-Alzette gemeinsam mit seinen lothringischen Nachbarkommunen im Pays-Haut-Val d’Alzette zur Europäischen Kulturhauptstadt gekürt wurde.

Im Sommer 2024 nahm die Zusammenarbeit auf Initiative des Départements Moselle eine noch symbolischere Dimension an.

Der olympische Fackellauf rund um Schengen, in nur 20 Minuten von Perl im Saarland über Schengen in Luxemburg nach Apach in Frankreich, hat sich tief ins kollektive Gedächtnis eingeprägt.
Eine solche Schleife durch das Land Robert Schumans, dem „grenzüberschreitenden Vater Europas“, würde die europäische Dimension der Moselregion eindrucksvoll symbolisieren.

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