Basel

Basler Fasnacht lacht über aktuelles Geschehen und feiert die Vielfalt

Von Montag, dem 10. März, bis Donnerstag, dem 13. März, bringt „Madame Carnaval“ unter dem Motto „Syg wie de wottsch“ („Sei wie du willst“) einen Hauch von Freiheit an die Basler „drei scheenschte Dääg“.

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© Basel Tourismus

Haben Sie schon Pläne für Montag, den 10. März um 4 Uhr morgens? Das ist der Zeitpunkt, an dem die Basler Fasnacht, die wie auf dem Notenpapier steht, um vor Kreativität nur so zu strotzen, mit der traditionellen Formel „Morgenstreich: Vorwärts, marsch!“ losgeht. Es folgen drei Tage voller Ausgelassenheit bis zum Donnerstagmorgen um die gleiche Zeit. Die Veranstaltung, die zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört, ist vielleicht das schönste Tor zur reichen kulturellen Welt der Stadt am Rhein.

Erfolg des Eurovision Song Contests

Die ehrwürdige „Madame Carnaval“, wie sie von den Baslern genannt wird, liebt es, das aktuelle Geschehen frech neu zu beleuchten, sei es international oder regional. In diesem Jahr haben die Formationen ein neues Gleichgewicht zu lokalen Themen hergestellt... die auch europäisch sein können! Von den 499 Formationen, die sich nach Herzenslust austoben werden, haben sich 24 dafür entschieden, dem Eurovision Song Contest eine mehr oder weniger harmonische Resonanz zu verschaffen. Die Stadt wird nämlich Mitte Mai die nächste Ausgabe des Ereignisses ausrichten, nachdem eine Volksabstimmung vor kurzem daran gescheitert war, die Ankunft des Eurovision Song Contests zu verhindern.

Blaggedde nicht-gender

Das in diesem Jahr für den Karneval gewählte Motto „Syg wie de wottsch“ („Sei wie du willst“) „thematisiert das Selbstbestimmungsrecht und die Gender-Thematik. Die dazugehörige Blaggedde [Karnevalsbrosche, Anm. d. Red.] zeigt eine fiktive Fasnachtsfigur, die Elemente verschiedener traditioneller Kostüme kombiniert, und symbolisiert so die gelebte individuelle Freiheit an der Basler Fasnacht“, betont Basel Tourismus. Die Fasnacht feiert auch den 100. Geburtstag des Schweizer Künstlers Jean Tinguely, dem in der Stadt ein Museum gewidmet ist.

Mehlsuppe

Achtung, „Frau Karneval“ hat Temperament! Die Tradition der Fasnacht wird zwar im ganzen Rheinland und darüber hinaus geteilt, aber hier hat sie einen ganz eigenen Geist. Hier wird nicht mit den Regeln gescherzt. So mancher Elsässer wurde schon zur Rede gestellt, weil er die schlechte Idee hatte, Konfetti aufzuheben und zu werfen, das bereits auf den Boden gefallen war! Aber der auffälligste Beweis für die Einzigartigkeit des Basler Karnevals ist zweifellos die Stimmung beim Eröffnungsumzug des Morgenstreichs. Der Umzug mit originellen, handbemalten Laternen zieht durch die dunkle Stadt, begleitet von Trommeln und Pfeifen. Im Morgengrauen stärken Sie sich in einer Brasserie mit der traditionellen Mehlsuppe.

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© Basel Tourismus

Sich in Liedern lustig machen

Die Umzüge am Montag- und Mittwochnachmittag umfassen mehr als 12.000 Personen und alle traditionellen Karnevalsformationen. Wagen, Cliquen, Guggenmusiken, Ainzelmasgge (kostümierte Personen, die keiner Gruppe angehören) und Chaises (Pferdekutschen) ziehen von 13:30 bis 18:00 Uhr durch die Straßen der Stadt. Am Dienstag sind tagsüber die Kinder an der Reihe, abends sorgen die Guggenmusiken für Unterhaltung. An allen drei Abenden treiben auch die Schnitzelbängg (Sänger, die Spottlieder vortragen) in Restaurants, Theatern und Cliquenkellern ihr Unwesen. Die Laternen, die die Themen der Formationen illustrieren, werden ab Montagabend auf dem Münsterplatz ausgestellt. Die Teilnehmer versammeln sich ein letztes Mal ab Mitternacht am Mittwochabend, um beim Endstreich bis 4 Uhr morgens die Klänge des Karnevals erklingen zu lassen.

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© Basel Tourismus

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