Das grenzüberschreitende Business Lunch zeigt die neue saarländisch-lothringische Aufbruchsstimmung
Am 19. November teilten die Gäste im Saarbrücker Mercure-Hotel nicht nur eine gebratene Gans. Im saarländisch-mosellanischen Grenzraum war an diesem Abend eine neue, überraschend leichte Form der Nähe zu spüren. Getragen von saarländischen Akteuren, die ihren Blick zunehmend jenseits der eigenen Landesgrenzen richten, zeigte sich eine Gemeinschaft, die eher leise, aber spürbar zu neuer grenzüberschreitender Dynamik findet.

An diesem 19. November hatte Hervé Philippe, Direktor des Saarbrücker Mercure-Hotels, erneut keine Mühen gescheut, um seine Gäste aus dem Grenzraum willkommen zu heißen, diesmal rund vierzig Teilnehmende des 48. grenzüberschreitenden Business Lunch. Unter der Regie des zweisprachigen Hoteliers, der sich seit Jahren als unermüdlicher Anwalt der deutsch-französischen Verständigung einen Namen gemacht hat, hat sich das Haus längst zu einer festen Adresse für Begegnungen zwischen Saarländern und Ost-Mosellanern entwickelt.
Eine gebratene Gans, herbstlich und bodenständig, und eine ebenso sorgfältig komponierte vegetarische Alternative gaben diesem letzten Lunch des Jahres einen besonderen Rahmen. Getragen wurde die Veranstaltung von drei Partnern: dem traditionsreichen Organisator World Trade Center Metz-Saarbrücken, dem Club des affaires Saar-Lorraine und dem saarländischen Wirtschaftsnetzwerk Win. Als Ehrengast begrüßte man Uwe Conradt, den Oberbürgermeister der Europastadt Saarbrücken, was unterstrich, welchen Stellenwert der grenzüberschreitende Austausch inzwischen auch politisch einnimmt.

Uwe Conradt, der Oberbürgermeister der Europametropole Saarbrücken. © Stadt Saarbrücken.
„Wäre die Europametropole Saarbrücken französisch, wäre sie die zwölftgrößte Stadt Frankreichs!“, betonte der saarländische Politiker, der erneut seinen Willen zur Öffnung gegenüber dem französischen Nachbarn bekräftigte.
Mehr als ein Businesslunch
Die rund vierzig Teilnehmer kannten sich zwar seit Langem. Mit im Schnitt drei Treffen pro Jahr führen die Business Lunches regelmäßig Mitglieder ergänzender Welten zusammen. Unternehmensleiter begegnen hier Verlegern, Wirtschaftsrechtsanwälten, Verantwortlichen aus Bildungseinrichtungen, Konsularvertretern, Start-up-Gründern, Hochschulangehörigen oder politischen Mandatsträgern. In dieser informellen Gemeinschaft zeigt sich inzwischen eine spürbare Wiederbelebung konkreter grenzüberschreitender Kooperationen..

Patricia Moinard, Direktorin des World Trade Center Metz-Saarbrücken. DR
„Getragen von einem neuen Team gewinnt die grenzüberschreitende Beziehung eine neue Dimension. Diese gemeinsame Vision und Strategie zeigt eine schöne Dynamik: Aus Mitläufern sind meine saarländischen Partner zu Akteuren geworden“, freut sich Patricia Moinard, Direktorin der Wirtschaftlichen Attraktivität bei Inspire Metz und Direktorin des World Trade Center Metz-Saarbrücken.
Eine wiedererstarkte Beziehung
In den vergangenen Monaten haben gemeinsame Initiativen zu Cybersicherheit, künstlicher Intelligenz oder auch zum grenzüberschreitenden Potenzial von Wasserstoff historische Verbindungen gestärkt. Das Saarland benötigt Kunden, Touristen und Arbeitskräfte. Die Ministerpräsidentin des Saarlandes und Präsidentin des Bundesrats, Anke Rehlinger, trägt das grenzüberschreitende Anliegen auf Bundesebene vor. Als erklärter Gegner von Grenzkontrollen bekräftigt Uwe Conradt mit der symbolischen Einführung der Europametropole Saarbrücken den Willen zur Öffnung gegenüber Frankreich und zur Stärkung des saarländisch-mosellanischen Raumes. Die Frankreichstrategie des Saarlandes, die etwas ins Stocken geraten war, erfährt dadurch neuen Auftrieb.

Evelyne Pellé, Beauftragte für grenzüberschreitende und internationale Beziehungen / Wirtschaftliche Attraktivität der Eurometropole Metz. DR.
„Menschen, die sich seit Langem kennen und schätzen, beschließen, konkret zu werden. Unsere Business Lunches machen einen Grenzraum sichtbar, in dem viel passiert“, berichtet Evelyne Pellé, Beauftragte für grenzüberschreitende und internationale Beziehungen / Wirtschaftliche Attraktivität der Eurometropole Metz.
Gesellig, ungezwungen und von einer herzlichen Selbstverständlichkeit getragen, öffnet das gemeinsame Essen Raum für Annäherung. Das World Trade Center Metz blickt derweil bereits nach vorn und bereitet für Juni 2026 eine Ausgabe vor, die jetzt schon das Zeug dazu hat, weit über den Tag hinaus in Erinnerung zu bleiben.
Das Team des Mercure Saarbrücken. © Pascale Braun