Das Fenster zur Vergangenheit und Zukunft: die Europäischen Tage des Denkmals
Dieses Wochenende starten Europäischen Tage des Denkmals in der Schweiz, in Deutschland und in Belgien, wo die Wallonie ein besonders vielfältiges Programm zusammengestellt hat. Auch Luxemburg und Frankreich schließen sich an und wollen die Neugierde auf Denkmäler wecken.

„Architektonisches Erbe“ lautet das diesjährige Thema der Europäischen Tage des Kulturerbes. Die Eventtage finden alle in diesem Monat statt, allerdings zu unterschiedlichen Terminen je nach Land. Die Wallonie macht den Auftakt und lockt am Samstag und Sonntag (13. und 14. September) Besucher mit einem originellen Programm rund um das „kulinarische Erbe”. Es geht darum Orte, Handgriffe, Traditionen und Gegenstände wiederzuentdecken, die mit traditionellen Gerichten, Tischkultur und kulinarischen Genüssen zu tun haben.
Martine und seine Leckereien
Über 300 Aktionen werden in der gesamten Wallonie organisiert, dazu kommen etwa fünfzehn in Ostbelgien. Zahlreiche historische Orte haben sich diesem Thema verschrieben: von den klösterlichen Köstlichkeiten der Abtei von Villers-la-Ville bis zur Kristallfabrik Val Saint-Lambert, vom Tisch der Bergleute der ehemaligen Zeche Bois-du-Luc bis zu denen des ehemaligen Schlosses Latour in Virton, das zu einem Hotel-Restaurant umgebaut wurde, vom Essen der Jäger und Sammler im Préhistomuseum in Ramioul-Flémalle bis hin zu den Dorfkneipen.
Zu den Sehenswürdigkeiten gehört auch die Ausstellung „Mille et une gourmandises de Martine” (Tausendundeine Leckereien von Martine). Martine ist die Heldin aus rund sechzig Kinderbüchern, im Marcel-Marlier-Zentrum, ihrem belgischen Zeichner gewidmet, im Schloss von Mouscron.
Schweizer Architekturgeschichte und ein deutscher Tag für 7.500 Denkmäler
Auch die Schweiz steht dem in nichts nach. Dort finden die Europäischen Tage des Kulturerbes ebenfalls am Wochenende vom 13. und 14. September statt. Das Land der Uhren widmet die Schweiz den „Histoires d’architectures” (Architekturgeschichten). Ein Beispiel dafür ist das Projekt „Wohnen im ehemaligen Weinlager”, das einem industriell geprägten Stadtviertel in Basel geradezu neues Leben eingehaucht hat (Das Kulturerbe entdecken).
Deutschland konzentriert sein Programm hingegen auf einen Tag, den Sonntag, den 14. September. Am Tag des offenen Denkmals nehmen 7.500 historische Stätten im ganzen Land teil. Dort bekommen Besucher die Möglichkeit einen Blick hinter verschlossene Türen zu werfen. In Rastatt beispielsweise öffnen die Archive des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg (Tag des offenen Denkmals).
Das Herzogtum und der Grand Est denken groß
Die Ausgabe 2025 der Europäischen Tage des Kulturerbes, die unter dem Motto "Architektonisches Erbe: Fenster zur Vergangenheit, Türen zur Zukunft" steht, macht ab Donnerstag, 18. September, bis Sonntag, 28. September, auch in Luxenburg Station. Neben den Gebäuden selbst laden verschiedene Rundgänge und Themenführungen dazu ein, mehr über das Land zu erfahren, um etwa über die Verwendung luxemburgischer Natursteine in den Gebäuden der Hauptstadt oder über die Geschichte eines ehemaligen Schiefersteinbruchs (journées du patrimoine).
In Frankreich, wo 1984 auf Initiative des damaligen Kulturministers Jack Lang die ersten Tage der offenen Tür in historischen Denkmälern stattfanden, findet das Event am Wochenende vom 20. und 21. September statt. Wie überall in Frankreich, wimmelt es auch im Grand Est von Ausflugsideen, und man nutzt die Gelegenheit, um einige Vorpremieren zu präsentieren, wie die zukünftige Gedenkwand in Schirmeck (Département Bas-Rhin) und das Restaurierungsprojekt der Basilika Saint Maurice d'Epinal in den Vogesen.

In der Schweiz zeigt das Plakat der JEP 2025 das Treppenhaus des ehemaligen Hotels Metropole in Bern. ©Damian Poffet
Die Wallonie zeigt sich von ihrer originellen Seite. DR