Elsässer Spargel, das kulinarische Highlight zwischen April und Juni
Im Elsass läuft die Spargelsaison auf Hochtouren. In Duppigheim baut Paul Heckmann auf mehreren Hektar Spargel an – mit zwei Zertifizierungen: eine für Bio-Spargel und eine für die Herkunftsbezeichnung „Asperge d’Alsace“.

Auf dem Familienbetrieb von Paul Heckmann, der in Duppigheim Spargel produziert, erfolgt der Direktverkauf im umgebauten Garagenraum seiner pensionierten Eltern. Seit einigen Wochen ernten er und sein Team auf einem Teil der vier Hektar großen Anbaufläche Spargel – rund 15 Kilometer westlich von Straßburg. Die Ernte wird an Privatkunden, Gastronomen und Landwirte verkauft. Die Spargelsaison bedeutet „70 Arbeitsstunden pro Woche, drei Monate lang ohne Pause“, sagt der junge Landwirt. Doch die Mühe lohnt sich: Kunden kommen von weit her – teilweise sogar aus Deutschland – wegen der Qualität seiner biologisch zertifizierten Produktion.
Bio schafft Stammkundschaft
Der Hof der Familie Heckmann umfasst außerdem drei Ar Himbeeren, zehn Ar Erdbeeren, sowie Weizen, Kartoffeln, Zwiebeln und Rhabarber. Paul Heckmanns Vater hatte die Umstellung auf biologische Landwirtschaft für den gesamten Betrieb beschlossen – eine Entscheidung, die der Sohn mit Stolz weiterführt.

Paul Heckmann, in seinem Lager. © Fabian Gomond
„In jedem Dorf hier in der Umgebung gibt es Spargel. Aber Bio sorgt dafür, dass die Kunden treu bleiben. Bio erfordert viel Arbeit, aber es ist machbar“, berichtet er.
Mit der Bio-Zertifizierung kommt und dem Label „Asperge d’Alsace“, gibt es auch besondere Vorschriften, die der Bauer respektieren muss, wie die Schnelligkeit der Ernte oder definierte Lagerungsbedingungen.
Verband auf den sozialen Netzwerken aktiv
Der Bauer ist Mitglied im Verein zur Förderung des Elsässer Spargels, der seit 1991 die Qualität des regionalen Spargels zertifiziert. Ein unabhängiges Kontrollorgan prüft regelmäßig, ob Paul Heckmanns Betrieb die zusätzlichen Anforderungen erfüllt. Etwa vierzig Landwirte gehören dem Verband an und produzieren rund 80 % des elsässischen Spargels.
Der Sitz des Vereins befindet sich in Hoerdt – der Spargelhauptstadt des Elsass. Der evangelische Pfarrer Louis Gustave Heyler soll das Gemüse Ende des 19. Jahrhunderts aus Algerien mitgebracht haben. Ihm ist in Hoerdt sogar ein Denkmal gewidmet.
„Momentan läuft es gut für unseren Hof – ich denke, das liegt auch an der Kommunikation des Vereins“, sagt Paul Heckmann weiter. Der Verband ist stark in sozialen Netzwerken präsent.
Drei Jahre bis zur ersten Ernte
Auf seinen vier Hektar gibt es sowohl langjährig genutzte Spargelfelder als auch neu bepflanzte Flächen.
„Anfang April haben wir auf einem neuen Feld Spargel gesetzt. Dieses wird in diesem Jahr und auch im nächsten noch keinen Ertrag bringen. Den ersten Spargel erwarten wir dort im Jahr 2027 – mit maximalem Ertrag zwischen 2028 und 2035“, erklärt Paul Heckmann. Diese Investition in den ersten drei Jahren sei unabdingbar.
Zu Beginn des Frühlings stammen die ersten Spargel auf den Märkten meist aus Spanien – sie sind früher der Sonne ausgesetzt und werden oft sehr teuer verkauft. Die Preise sinken dann, wenn Spargel aus nördlicheren Regionen wie dem Elsass oder Baden-Württemberg auf den Markt kommt.
Deutschland ist der größte Spargelproduzent Europas mit über 100.000 Tonnen pro Jahr. Laut Paul Heckmann „überschreiten die Produzenten selten die Grenzen – es sind eher die Kunden, die reisen. Viele kommen aus Deutschland wegen der Qualität unseres elsässischen Spargels“.
Die Saison dauert bis in den Juni hinein. Die zertifizierten Produzenten mit dem Label „Asperge d’Alsace“ sind hier aufgeführt.
© Fabian Gomond