Grand Est – Frankreich – Deutschland

In deutsch-französischen Städtepartnerschaften gewinnen beide Seiten

Wie können die 310 deutsch-französischen Städtepartnerschaften im Großraum Ostfrankreich gestärkt oder sogar neu belebt werden? Um diese Herausforderung aus dem Deutschland-Fahrplan anzugehen, lud die Region Grand Est am 26. September rund hundert Gäste ins Hôtel de Région in Metz ein. Unter den Eingeladenen waren Politiker, Verantwortliche von Partnerschaftskomitees und Vertreter von Institutionen

Podiumsdiskussion zum Tag der deutsch-französischen Städtepartnerschaften
Podiumsdiskussion zum Tag der deutsch-französischen Städtepartnerschaften der Gemeinden der Region Grand Est ©Région Grand Est

Am 26. September waren rund hundert Teilnehmer im Hôtel de Région in Metz, um den Tag der deutsch-französischen Städtepartnerschaften der Gemeinden der Region Grand Est zu feiern. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Brigitte Torloting, stellvertretende Vorsitzende für grenzüberschreitende Angelegenheiten der Region Grand Est, Heike Thiele, Generalkonsulin in Vertretung von Stephan Steinlein, Botschafter Deutschlands, und Frédéric Cholé, Delegierter für die Beziehungen mit der Zivilgesellschaft und den Partnerschaften, französisches Europa- und Außenministerium. Sie starteten die Debatte, mit welcher Strategie sich die 310 bilaterale kommunale Partnerschaften wieder beleben lassen. Der Hintergrund der Diskussion ist die „Deutschland-Strategie”, die am 26. März von der Region Grand Est verabschiedet wurde. 

Institutionelle Verstärkung

Die 310 bilateralen Partnerschaften zwischen Frankreich und Deutschland umfassen Dörfer, mittelgroße Städte und Großstädte mit unterschiedlichen finanziellen und personellen Ressourcen. Trotz dieser Unterschiede, gibt es gemeinsame Herausforderungen: der Rückgang des ehrenamtlichen Engagements, die Unkenntnis über Städtepartnerschaften auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene und die Schwierigkeit, junge Menschen zu mobilisieren.

An institutioneller Unterstützung mangelt es denoch nicht, um die Städtepartnerschaften zu fördern. Der Deutsch-Französische Bürgerfonds hat im April 2024 mit den Partnern, die auch in Metz vertreten waren, das Begleitprogramm „Les jumelages de demain” (Die Städtepartnerschaften von morgen) ins Leben gerufen und unterstützt zehn neue Partnerschaften, darunter vier im Grenzgebiet. Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW), das 1963 mit dem Élysée-Vertrag gegründet wurde, hat 10 Millionen jungen Menschen die Teilnahme an 400.000 Austauschprogrammen ermöglicht, darunter 2.200 Städtepartnerschaften.

Als Partner des DFJW engagiert sich auch die Association française du conseil des communes et régions d’Europe (AFCCRE) in diesen Partnerschaften. Ein gut vernetzter Partner, denn AFCCRE umfasst heute fast 1.000 Gemeinden, Landkreise und Regionen. Die deutsch-französische Freundschaftsgruppe des Senats hat in diesem Sommer zum ersten Mal die deutsch-französischen Partnerschaftspreise vergeben, mit denen fünf symbolträchtige Städtepartnerschaften ausgezeichnet werden sollen. Ebenfalls eingeladen war das 2014 gegründete Netzwerk TANDEM, das deutsch-französische Partnerschaften im Bereich der Energiewende unterstützt.

Die Bedeutung von Städtepartnerschaften für Europa

Zu Beginn des Workshoptages in Metz erinnerte Ulrich Pfeil, Professor an der Universität Lothringen, an die Geschichte und Bedeutung der Städtepartnerschaften. Diese internationalen Freundschaftsbewegungen entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg und haben sich in Europa stark entwickelt.

Anschließend nahmen die Teilnehmenden, darunter Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mit Partnern im Grand Est, an zwei Podiumsdiskussionen teil. Die eine befasste sich mit der Rolle der Energiewende für die Belebung von Städtepartnerschaften, die andere mit dem Beitrag kleiner und ländlicher Gemeinden zum deutsch-französischen Dialog. Workshops zu Themen wie Finanzierung, Jugend, Kultur und Zweisprachigkeit rundeten den Tag ab. Den Abschluss bildete eine grenzüberschreitende politische Diskussion über den Beitrag der Städtepartnerschaften für den Grand Est und die angrenzenden Bundesländer.

Brigitte Torloting, Vizepräsidentin der Region Grand Est, Sabine Kurtz, Staatssekretärin für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg, Deniz Alkan, Leiter der Abteilung Europa und Internationales der Staatskanzlei des Saarlandes, sowie Jonathan Spindler, Rheinland-Pfalz-Referent des Deutsch-Französischen Bürgerfonds, erinnerten an die Bedeutung der Gemeindepartnerschaften für den Grand Est, das Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg im deutsch-französischen Dialog.

Deutsch-französische Städtepartnerschaften der Gemeinden im Grand Est

Podiumsdiskussion zum Tag der deutsch-französischen Städtepartnerschaften der Gemeinden der Region Grand Est ©Région Grand Est

Attention

Beim Besuch unserer Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu, um Ihnen Inhalte und Dienste anzubieten, die genau auf Ihre Interessen abgestimmt sind.