Media and Me lädt die Jugend zu einer Reise durch die Medien der Grenzregionen ein
Die von der Medienanstalt des Saarlandes getragene Initiative führt 15 Jugendliche in vier Ländern zu Presseunternehmen aller Art. Die Ausgabe 2024 befasste sich mit den Auswirkungen der künstlichen Intelligenz auf die Arbeit der Redaktionen.
Am 22. August haben rund 15 junge Leute aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Luxemburg und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens anlässlich einer von Media & Me organisierten grenzüberschreitenden Reise im Presseclub Metz einen Zwischenstopp gemacht. Die vom Medienbüro des Saarlandes getragene Initiative sieht eine Reise in sieben Etappen zur Entdeckung der Medien in der Großregion vor. Die jungen Teilnehmer lernen auf diese Weise ein berufliches Umfeld kennen, das ihnen noch relativ unbekannt ist, und eröffnen sich gleichzeitig grenzüberschreitende Karriereperspektiven.
„Ob Fernseh- oder Radiosender, Marketingagenturen, Nachrichtenseiten oder Printmedien - die Medienorganisationen, die wir besuchen, sind sowohl in ihrer Form als auch in ihren Aufgaben sehr unterschiedlich. Aber alle sind auf der Suche nach neuen Ideen und freuen sich darauf, motivierte junge Leute zu treffen“, sagt Julien Bauer, Projektleiter bei Media and Me in der Landesmedienanstalt Saarland und Student der Medienwissenschaft an der Universität Trier.
Ein vielfältiger Sektor
Zu den besuchten Standorten gehören RCF Radio Jericho, Radio Mélodie, Mosaïk Cristal und Voisins-Nachbarn in Lothringen, die Saarbrücker Zeitung, der Saarländische Rundfunk und das Magazin Forum im Saarland, die Radiosender 100'5, Belgischer Rundfunk (BRF) und GrenzEcho in der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens sowie das Luxemburger Wort, Radio Ara - Graffiti und RTL Luxembourg im Großherzogtum.
Die rund 20 besuchten Unternehmen, die entweder öffentlich-rechtlich oder privatrechtlich organisiert sind, sich an junge und ältere Menschen wenden, sehr selektiv einstellen oder für freie Bewerbungen und ehrenamtliche Tätigkeiten offen sind, bilden ein breites Panorama der grenzüberschreitenden Presse ab.
„Auch wenn es den Medien an jungen Talenten mangelt, bleibt der Zugang zum Beruf schwierig. Praktika sind schlecht oder gar nicht bezahlt und selbst für eine erste Stelle wird oftmals eine umfangreiche Erfahrung verlangt. Im Laufe des Programms führen unsere jungen Teilnehmer praktische Arbeiten durch, die ihnen helfen, herauszufinden was ihnen liegt und erste Arbeitsproben für spätere Bewerbungen anzufertigen“, sagt Julien Bauer. Seit dem Start 2016 hat Media & Me ein Netzwerk von 70 Alumni aufgebaut, die dank des Programms häufig eingestellt wurden.
KI stößt auf Verwirrung
Während der diesjährigen Ausgabe, die im November endet, haben die Jugendlichen untersucht, wie die Medien in der Großregion mit künstlicher Intelligenz umgehen. Einige von ihnen experimentieren bereits damit, um Verkehrsnachrichten zu verwalten oder Sendungen zu testen, die mithilfe von künstlichen Sprechern realisiert werden. Aber die KI zeigt ihre Grenzen auf und ist beispielsweise nicht in der Lage, bei einer Videoproduktion einen Ball und den Kopf eines glatzköpfigen Spielers zu unterscheiden.
Die Unterstützung erweitern
Die Landesmedienanstalt Saarland, die für die Regulierung der saarländischen Medien und die Kontrolle von Glücksspielen zuständig ist, wird finanziell von ihren Pendants, dem Medienzentrum Ostbelgien in Belgien und der unabhängigen luxemburgischen Behörde für audiovisuelle Medien (ALIA) im Großherzogtum, sowie vom Städtenetz Quattropole und von die Staatskanzlei des Saarlandesunterstützt. Das Programm will nun seine französische Komponente stärken und seine finanziellen Unerstützungen erweitern, um eine einzigartige grenzüberschreitende Medienreise in der Großregion zu verstetigen.
© André Faber.