Ausschuss der Regionen: Die grenzüberschreitende Arbeit von Brüssel aus
Weniger bekannt als die Kommission, steuert der Ausschuss der Regionen jedoch von Brüssel aus viele grenzüberschreitende Operationen. Er ist unter anderem der Urheber der drei Eurodistrikten in der Großregion und dem universitären Netzwerk Eucor.
In der belgischen Hauptstadt, mit ihren 17 Gemeinden, liegen die meisten wichtigen Institutionen der Europäischen Union (EU). Das institutionnelle Dreieck - Kommission, Parlament und Rat - ist den jungen Menschen am bekanntesten. "Es ist nicht einfach, den Unterschied zwischen dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission zu machen, besonders wenn man nicht Politik studiert hat", erklärt der 29-jährige Yann Verstraeten, obwohl er in Belgien geboren ist.
Doch in Brüssel gibt es auch den Ausschuss der Regionen (AdR), bestehend aus Vertretern der regionalen und lokalen Behörden der 27 EU-Länder, der hat einen direkten Einfluss auf das tägliche Leben der Menschen in der Großregion hat. Der Ausschuss wird insbesondere von Mitgliedern des Europäischen Parlaments oder des Rates zu Fragen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit konsultiert. Er kann auch Initiativen ergreifen.
Sechs Kommissionen
Der Ausschuss der Regionen hat seinen Sitz im Jacques-Delors-Gebäude im Herzen des Brüsseler Europaviertels. Seine 329 Mitglieder, die 100.000 Gebietskörperschaften vertreten, verteidigen die regionalen Interessen der 441 Millionen europäischen Bürger. Zu seinen Prioritäten für den Zeitraum 2020-2025 gehört der Wille, "ständig im Dienste seiner Bürger und ihrer Lebensräume zu stehen".
Dieses Gremium besteht aus sechs Kommissionen, von denen jeder auf ein Interessengebiet im Zusammenhang mit der Regionalpolitik der EU spezialisiert ist. Um drei zu nennen, koordiniert die ENVE-Kommission die Arbeiten im Zusammenhang mit dem Green Deal, die COTER-Kommission verwaltet die territoriale Kohäsion und den Verkehr, während sich die ECON-Kommission mit der Wirtschaftspolitik befasst.
Forum zu Grenzen und Gipfeltreffen der Regionen
Auf Antrag des AdR haben das Europäische Parlament und der Europäische Rat 2006 die Europäischen Gruppen für territoriale Zusammenarbeit (EGTZ) geschaffen. Ihm verdanken wir fünf EGTZ in der Großregion: EGTZ Großregion, die Eurodistrikte SaarMoselle, Alzette-Belval und Straßburg-Ortenau sowie das universitäre Netzwerk Eucor.
Die Aufgaben des AdR überschneiden sich mit denen anderer grenzüberschreitender Institutionen wie der Mission opérationnelle transfrontalière (MOT). Im Jahr 2022 hat der Ausschuss das Forum zu Grenzen mitfinanziert, das von der französischen MOT im Rahmen der französischen Ratspräsidentschaft der EU in Paris veranstaltet wurde. Dieses Forum widmete sich grenzüberschreitenden Regionen und ihrer Rolle als Labor für Europa. Vom 18. bis 19. März 2024 organisierte er auch den Gipfel der Regionen in Mons, bei dem sich nicht weniger als 3.500 regionale Vertreter aus der gesamten EU trafen.
Der Ausschuss der Regionen in Brüssel. © Guy Delsaut, LCC.