Großregion

Vier günstige Weihnachstsgeschenke, an die Sie nicht gedacht haben

Das historische Liebesdrama einer Marquise, umwerfende Neuigkeiten, ein saarländisches Quiz, eine Emaille-Schildkröte, die Hoffnung spendet oder leuchtend farbenfrohe Poster. Zu Weihnachten schlägt Voisin-Nachbarn seinen Lesern originelle und günstige Geschenkideen aus der Grenzregion vor.

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© Emaux de Longwy. © PG Com Editions. © André Faber. DR

Eine Schildkröte rettet die Emaille aus Longwy

Die Manufaktur „Manufacture des Emaux de Longwy“ mit 36 Mitarbeitern im Département Meurthe-et-Moselle steht vor großen Schwierigkeiten. Bis zum Ende der Sanierungsphase im kommenden Frühjahr muss sie zwei Millionen Euro aufbringen, um ihr traditionsreiches Kunsthandwerk fortzuführen, das sie seit 1798 pflegt.

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© Emaux de Longwy.

Als Eigentümer von drei Geschäften in Longwy, Metz und Nancy sowie mit zwei Verkaufsstellen in Luxemburg, der Bijouterie Rullem und dem Hôtel du Royal, hofft die Manufaktur, neue Unterstützer zu finden: Aktionäre können mit einer Mindestinvestition von 50.000 Euro einsteigen, Gesellschafter können mit 1.000 Europ teil der Vereinigung „Les Amis des Emaux“ werden und Käufer ihrer Emaille-Produkte. Im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne werden unter anderem eine kleine Fayence-Schildkröte für 99 Euro und ein von Jean-Charles de Castelbajac entworfenes Modell für 190 Euro angeboten.

Die Literatur zum verdammten Jahresende

Nach zwei parallel konzipierten Romanen, „Qui mourra verra“ (2023) und ein Jahr später dessen Variation „Et si…“, kehrt der franco-luxemburgische Autor Jean-Michel Gaudron zu seinen literarischen Wurzeln zurück: der Kurzgeschichte. Mitte Oktober beim selben Verlag, PG Com Éditions, erschienen, versammelt „Fins damnées“ (Verdammte Enden, wenn auch nicht immer) dreizehn ebenso überraschende wie raffinierte Erzählungen, angesiedelt in der vertrauten Atmosphäre gewöhnlicher Jahresendfeiern. Ihre Geheimnisse geben sie erst im Moment der Pointe preis. Als literarisches Dessert serviert der ausgewiesene „Thiéfainologe“, der auch Herausgeber einer Anthologie über den Sänger Hubert-Félix Thiéfaine („Exercice de simple éducation avec dix fois le mot paradis“, Le Lys bleu Édition, 2019) ist, drei pointierte Sonette.

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© PG Com Editions.

Stadt-(Saar)land-Schwenker

Inspiriert vom Klassiker „Stadt, Land, Fluss“ lädt das Spiel „Stadt Saarland Schwenker“ dazu ein, das eigene Wissen über die saarländische Kultur zu testen. In dreizehn Themenkategorien reichen die Fragen von regionalen Ausdrücken bis hin zur heimischen Gastronomie. Das Spiel kann seit einigen Wochen bestellt werden und besteht aus einem rund fünfzig Seiten starken Spielblock mit liebevollen Illustrationen. Wer es nicht kennt: Gespielt wird mit Stift und einem zufällig gezogenen Buchstaben. Die zwei Entwickler, Markus Frank und Britta Heimann, sind derzeit auf den Weihnachtsmärkten der Region unterwegs, von Kirkel bis Blieskastel, um das wahrscheinlich saarländischeste Spiel vorzustellen, zum Preis von 10,95 Euro. 

Die Marquise heiratet einen Antillianer: Napoleon fordert die Scheidung

Der aus Martinique stammende Bernard Derty, ehemaliger Chefredakteur von France 3 Champagne-Ardenne, beschäftigte sich schon früh mit der Situation Schwarzer Menschen in Frankreich. Sein Buch „Les oubliés de Sézanne“(Die Vergessenen von Sézanne) ist eine bemerkenswerte biografische und historische Untersuchung des Journalisten.

Es ist das Jahr 1797: Sklaverei und Sklavenhandel sind weit verbreitet. In diesem Jahr heiratet die Marquise (Französisch für Markgräfin) Marie-Françoise de Beauharnais, Schwägerin der späteren Kaiserin Joséphine, Charles-Guillaume Castaing, einen schwarzen Mann aus Saint-Domingue. Napoleon fordert die Scheidung. Als das Paar sich weigert, wird es nach Sampigny in der Meuse, im heutigen Region Grand-Est, ins Exil geschickt. Die gesamte Familie aus den Antillen, einer Inselgruppe in der Karibik, lässt sich später in Sézanne im heutigen Departement Marne nieder, wo noch heute ihr völlig verwahrloste Grab liegt. Trotz dieser Geschichte ist die ehemalige Markgräfin mit dem Fürsten von Monaco und sogar mit seiner Königlichen Hoheit von Belgien verwandt.

„Les Oubliés de Sézanne“, Vérone éditions.
www.editions-verone.com

Poster von André Faber

In vier Jahren hat André Faber rund hundert Zeichnungen zur Illustration der Wirtschaftsthemen von Voisins-Nachbarn angefertigt. Zehn davon sind nun als Poster (29,7 x 42 cm) oder Postkarten erhältlich. Eine römische Priesterin der Vesta in ihrem Bad, ein Skispringer auf dem Höhepunkt seiner Schanze oder eine Kathedrale, die sich hinter einem Hanfvorhang verbirgt, bilden eine Galerie ruhiger und leuchtender Bilder in einem unverwechselbaren, einzigartigen Stil.

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© André Faber.

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