Im Mittelalter gab das moselländische Gallien bereits ein Vorgeschmack auf Europa-Politik
Das von dem französisch-luxemburgischen Verleger Gérard Klopp herausgegebene schöne Buch mit dem Titel "Luxemburg-Lothringen im Mittelalter" zeichnet die Entstehung eines Raumes nach, der bereits im 3. Jahrhundert die Voraussetzungen für den Aufbau Europas trug.
Das Mittelalter bestand nicht nur aus einer Reihe von Kriegen. Am Ende des Kaiserreichs erlebte der moselländische Teil Galliens, der heute Lothringen und Luxemburg umfasst, barbarische Invasionen - darunter die von Attila, der 451 Metz verwüstete. Die Dynastien der Merowinger und Karolinger haben das Gebiet zwischen Maas und Rhein jedoch so geformt, dass es zu einem der Gravitationszentren des mittelalterlichen Europas wurde.
Das vom französisch-luxemburgischen Verleger Gérard Klopp herausgegebene Buch "Lorraine-Luxembourg au Moyen-Age" zeichnet auf 260 reich illustrierten Seiten ein Epos nach, in dem sich vom 3. bis zum 14. Jahrhundert die großen germanischen, französischen und luxemburgischen Dynastien überschneiden. Die Arbeit an dem Buch dauerte zwei Jahre, hinzu kam ein ganzes Jahr der ikonografischen Recherche in den Bibliotheken von Luxemburg und Lothringen.
"Wenn das Buch gut illustriert ist, interessiert sich der Leser auch für den Text", versichert Gérard Klopp, der die vom Hauptautor, dem im März 2020 verstorbenen Geschichts- und Geografielehrer Philippe Stachowski, begonnene Arbeit fortgesetzt hat.
Das Werk wurde von Jean-Jacques Siteck mitverfasst, von Jean-Marie Blaising mit Bildunterschriften versehen und von der luxemburgischen Kulturministerin Sam Tanson mit einem Vorwort versehen. "Diese Epoche legte den Grundstein für einen europäischen Identitätsraum (...) Die Verwerfungslinien des Mittelalters sind im kollektiven Gedächtnis der Luxemburger immer noch präsent", schrieb die Ministerin.
Lebendiges Gedächtnis
Im Laufe der Seiten begegnet der Leser die Gräfin Ermesine (1186-1247), die Freiheitsbriefe an Thionville, Eternach und Luxemburg vergab. Graf Johann der Blinde (1296-1346) gründete die "Schueberfouer ", eine große Kirmes, die auch heute noch gefeiert wird, um die Attraktivität Luxemburgs auf der Achse Italien-Flandern zu steigern. Sein Sohn wandelte die Grafschaft Luxemburg in ein Herzogtum um, doch die letzte Herzogin von Luxemburg, Elisabeth von Goerlitz (1390-1451), verkaufte Luxemburg an Philipp III. den Guten, den Herzog von Burgund. Dadurch wurde das Großherzogtum mit den Provinzen der Niederlande vereint.
Das Buch, das sich streng an die chronologische Reihenfolge hält und mit bisher unveröffentlichten Karten angereichert ist, wurde mit dem Preis für das Kunstbuch des Jahres in Luxemburg und dem Preis der Amicale des conseils départementaux de Lorraine ausgezeichnet.
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© Gérard Klopp Editeur.